#95 Pferdeprofi vs Influencer

Heute möchte ich über ein Thema reden, dass sowohl in meinen Einzel- als auch Gruppencoachings immer wieder auftaucht: Die Fehde zwischen Pferdeprofis und Influencern auf den gängigen Social Media Kanälen. Ich möchte mit ein paar Vorurteilen aufräumen und ermutigen, von- und miteinander zu lernen statt gegeneinander zu arbeiten und rate jedem Dienstleister in der Pferdebranche, die Chancen von Reichweite, Social Media und Co zu nutzen.

Influencer und Pferdeprofis: Was können wir voneinander lernen?

Ich möchte heute über ein Thema sprechen, das mir schon seit längerer Zeit auf dem Herzen liegt und mich wirklich nervt: das Denken in zwei Lagern und die negative Haltung gegenüber Influencern. Ich glaube, dass die gesamte Pferdewelt davon profitieren könnte, wenn wir uns stattdessen gegenseitig unterstützen und voneinander lernen würden.

In der Pferdewelt gibt es oft eine klare Trennung: Entweder bist du ein Influencer und hast keine Ahnung, oder du bist ein Profi und hast Ahnung, aber bist nicht so präsent auf Instagram. Aber ist das wirklich fair? Lassen Sie uns diese Annahme einmal genauer betrachten.

Ja, es stimmt, Influencer sind keine ausgebildeten Experten. Sie sind oft wie du und ich, Pferdemädels, die ihre Reichweite aufgebaut haben und nun davon leben können. Aber das allein ist schon eine Leistung. Sie zeigen uns ihr Leben mit den Pferden, ihre Arbeit, ihr Privatleben. Und damit machen sie sich sehr angreifbar, aber sie haben auch eine gewisse Vorbildwirkung.

Natürlich gibt es Influencer, bei denen einem die Zehennägel hochrollen. Aber es gibt auch viele Beispiele, die ihre Reise mit dem Pferd zeigen und sich stetig verbessern wollen. Sie bemühen sich, ihre Haltung und Bewegung zu verbessern. Einige machen sogar Weiterbildungen oder lassen sich zum Therapeuten oder Trainer ausbilden. Sie investieren viel Zeit und Geld, um sich weiterzubilden und den Erwartungen der Öffentlichkeit gerecht zu werden.

Es ist jedoch unfair zu erwarten, dass sie alles wissen und alles richtig machen. In der Pferdewelt gibt es so viele unterschiedliche Perspektiven auf Training und Haltung. Es gibt wissenschaftliche Grundlagen, aber dennoch führen verschiedene Wege zum Ziel. Jeder versucht nach bestem Wissen und Gewissen das Beste für seine Pferde zu tun. Es ist wichtig, diese Vielfalt zu respektieren und nicht immer sofort zu urteilen.

Natürlich haben Influencer mit ihrer Reichweite eine gewisse Verantwortung. Sie können Produkte empfehlen und zeigen, wie sie mit ihren Pferden arbeiten. Aber sie können nicht alles wissen und alles richtig machen. Das können wir in der Pferdewelt sowieso nicht. Statt also gegen Influencer zu feuern, sollten wir diejenigen unterstützen, die sich wirklich bemühen, besser zu werden und das Beste für ihre Pferde zu tun.

Wir sollten uns auch von Influencern etwas abgucken können. Sie zeigen uns, dass es möglich ist, mit Leidenschaft und Engagement erfolgreich zu sein. Sie ermutigen uns, unser Wissen zu erweitern und uns weiterzubilden. Und sie erinnern uns daran, dass wir nicht immer perfekt sein müssen, sondern dass es darum geht, jeden Tag ein bisschen besser zu werden.

Influencer und Pferdeprofis können voneinander lernen. Die Profis können sehen, wie man mit Leidenschaft und Engagement eine Reichweite aufbauen kann. Die Influencer können von den Profis lernen, wie man sein Wissen vertieft und sich weiterbildet. Lasst uns also aufhören, uns in Kategorien einzuteilen, und stattdessen voneinander lernen und uns unterstützen. Denn letztendlich haben wir alle das gleiche Ziel: Das Beste für unsere geliebten Pferde zu tun.